Genau zwei Jahre nach Baubeginn, am 22. Januar 2025 feiert das ZfP Calw – Klinikum Nordschwarzwald den fertigen Klinikbau im Zentrum für Psychiatrie Calw. Im Beisein des Ministers für Soziales, Gesundheit und Integration Manne Lucha MdL wurde der Erweiterungsbau feierlich eröffnet.
Der Geschäftsführer des ZfP Calw, Michael Eichhorst, hieß alle Anwesenden in den neuen Räumlichkeiten des Maßregelvollzuges willkommen und freut sich, dass das zeitlich ambitionierte und für die Sicherstellung der Versorgung forensischer Patient*innen in Baden-Württemberg wichtige Projekt nahezu ohne Verzögerung fertiggestellt werden konnte.
Matthias Wagner, Medizinischer Direktor der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, begrüßte ebenfalls die anwesenden Kooperationspartner aus der Justiz, den Behörden und Unternehmen. Er zeichnete die Entwicklung der Klinik seit ihrer Eröffnung im Jahr 2007 zusammenfassend nach.
Minister Lucha: „Wichtiger Schritt zum Ausbau des Maßregelvollzugs“
„Es freut mich sehr, heute gemeinsam mit Ihnen die Eröffnung des Neubaus in Calw feiern zu können. Dies ist ein wichtiger Schritt zum Ausbau der erforderlichen Kapazitäten im baden-württembergischen Suchtmaßregelvollzug“, sagte Minister Lucha. „Durch den Neubau, den das Land mit rund 30,4 Millionen gefördert hat, entstehen 56 neue Therapieplätze in einem modernen Umfeld. Ich danke allen Beteiligten für das herausragende Engagement, ohne das es nicht möglich gewesen wäre, das Vorhaben so schnell umzusetzen.“
Gute Zusammenarbeit und anhaltende Unterstützung
In den Grußworten des Landrates Helmut Riegger und des stellvertretenden Oberbürgermeisters Jürgen Ott wurde in einem besonderen Maße die gute Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Stadt Calw deutlich. Hervorgehoben wurde die problemlose Annahme der Forensik zu Zeiten der Klinikeröffnung. Nun zur erfolgreichen Fertigstellung des zweiten Gebäudes verhält es sich ebenso. Die Grußworte lassen die Wertschätzung der Stadt und des Landkreises gegenüber dem ZfP und seiner langen, 50-jährigen, Tradition erkennbar werden. Die Eröffnung des Erweiterungsbaus wird als besonderer Tag für das ZfP und die Region angesehen. Dies setze ein sichtbares Zeichen und bietet Menschen in schweren Situationen eine Perspektive sowie eine Chance auf Neuanfang.
Ein Bau der Aufenthaltsqualität und Sicherheit vereint
Über rund 5.000 m2 Netto-Grundriss-Fläche zieht sich der Neubau im Nordosten des weitläufigen Psychiatriegeländes. Im gleichen architektonischen Stil und in der bewährten sicherheitsgebenden und übersichtlichen baulichen X-Struktur grenzt dieser direkt an seinen Vorgänger an. Umgeben von Wiesen und Wäldern bilden zwei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss die erweiterte Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie. In großen Fenstern, lichten Aufenthaltsbereichen und einer klaren Gebäudestruktur zeichnet sich die Qualität der Architektur ab.
An der Eröffnungsfeier gaben die Gesellschafter der KTL Architekten Rottweil, Peter Koczor und Jonas Lünz, Einblicke in die Planung und in die komplexen architektonischen Überlegungen. Hier wurde auch die fortwährende Modernität des bestehenden Baus sichtbar. Das neue, baugleiche Gebäude wurde bereits als mögliche Erweiterung bei der damaligen Planung des Bestandes mitgedacht.
Ab März wird der Erweiterungsbau schließlich Stück für Stück mit Leben gefüllt. Zunächst werden zwei der bisherigen Stationen in den benachbarten Erweiterungsbau einziehen und dort jeweils zwei neue Stationen bilden. Anschließend wird der Plan verfolgt, die Patient*innen der Heidelberger Forensik „Fauler Pelz“ in den Neubau umzuziehen. Auf diese Weise werden im bestehenden Bau die Kapazitäten erhöht und es können weitere Patient*innen aufgenommen werden.
Mit dem Neubau schafft das Land eine Erweiterung benötigter Kapazitäten und gleichzeitig eine Verbesserung der Sicherheitssysteme durch den Einsatz jüngster Sicherheits- und Überwachungstechnik im Bereich des Maßregelvollzuges.
Im Anschluss an den offiziellen und von Grußworten geprägten Teil der Eröffnungsfeier, erhielten alle Anwesenden in Rundgängen einen Einblick in die neu gebaute Klinik. Nach den Besichtigungen lud das ZfP Calw zu einem gemeinsamen Abendessen ein.