Vase mit Sonnenblumen steht auf einem Tisch. Auf einem Tablett stehen verschiedene Gewürze in farbigen Verpackungen.

Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie

Der Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am ZfP Emmendingen

Der Neubau der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am ZfP Emmendingen.

Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit konnte damit ein zentraler Baustein zur Modernisierung und Erweiterung des Krisen- und Sicherungsbereichs abgeschlossen werden. 

Primär notwendig geworden war der Erweiterungsbau zur Entzerrung und Vergrößerung des bestehenden Krisen- und Sicherungsbereichs, in dem Patienten untergebracht sind, die oft über mehrere Jahre nicht auf den regulären forensischen Therapiestationen be-handelt werden können. Insbesondere die Ein- und Anbindung an die Bestandsgebäude, um im Kriseninterventionsfalle kurze und klare Wege vorhalten zu können, stellte in diesem Zusammenhang eine große Herausforderung dar. Als wichtige Neuerung wurde zudem ein Schleusenbereich errichtet, der den gesicherten Transport von Patienten zum Beispiel bei Aufnahme oder Verlegung ermöglicht. 

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit den neuen Räumlichkeiten den Sicherungsbereich unserer Klinik deutlich entzerren und für unsere schwerstkranken Patienten eine angemessene medizinisch-therapeutische Versorgung bei gleichzeitiger Berücksichtigung der erforderlichen Sicherheitsstandards gewährleisten können,“ fasst Dr. Ralf Zehnle, Medizinischer Direktor Forensik, zusammen. „Nach einer langen Planungsphase, die mit einer ersten Bauvoranfrage Anfang 2019 begann, erfolgte Mitte 2023 der Spatenstich und nun die Baufertigstellung.“

Der Neubau gliedert sich in drei Geschosse und bietet ein modernes Raumkonzept. Um den mehrheitlich schwer zu vergesellschaftenden Patienten ausreichend Rückzugs- und Begegnungsmöglichkeiten zu bieten, wurden im Obergeschoss drei Wohnbereiche mit jeweils vier Einzelzimmern, einem Raucherzimmer und einem Gruppenraum für insgesamt 12 Patienten konzipiert. Die Zimmer verfügen jeweils über eine eigene Nasszelle, sodass im Bedarfsfall ein Zimmereinschluss erfolgen kann. Darüber hinaus bilden drei Isolierräume, ein Time-Out-Zimmer und eine dazugehörige Dusche einen separaten Intensivbereich für besonders überwachungsbedürftige Krisenpatienten. 

Der Zentralbereich im Obergeschoss beinhaltet zudem einen geräumigen Gemeinschafts-raum mit kleiner Küchenzeile und einem Balkon, welcher den Patienten als Alternative zur personal- und zeitaufwändigen Ausführung in den gesicherten Hof der „Station 29 – alt“ dient und somit eine gesetzlich geforderte Möglichkeit zum „Aufenthalt unter freien Himmel“ bietet. Der Balkon wird aufwändig gesichert, um Entweichungen und das Ein-bringen von gefährlichen Gegenständen zu unterbinden. Komplettiert wird der Zentralbereich durch einen offenen gestalteten Pflegestützpunkt, einen separaten Behandlungs-raum und die dazugehörige Infrastruktur. Die Anbindung an die „Station 29 – alt“ über eine Brücke ermöglicht die Betreuung durch ein gemeinsames Stationsteam und sichert die rasche Erreichbarkeit im Krisenfall.

Im Erdgeschoss bietet der neue Schleusenbereich zukünftig den gesicherten Transport von Patienten. Ein eigens gesicherter Besucherraum ermöglicht Besuche von Patienten der gesamten Station 29. Über Treppenhaus oder Aufzug erhalten die Patienten Zugang zu Ergo- und Sporttherapieräumen innerhalb des Gebäudes. Zusätzlich wurden im Erdge-schoss die Büros der Pflegedienstleitung zentralisiert, um Kommunikationswege zu optimieren. Daran angrenzend und über einen weiteren separaten Eingang zugänglich, befindet sich die Forensische Ambulanz mit sieben Büros, Empfangs- und Behandlungs-räumen sowie weiterer Infrastruktur für die Mitarbeitenden. 

Im Untergeschoss entsteht ein überdachter Fahrradkeller für Mitarbeitende, ein Bereich zur Ausgabe von Notrufgeräten, Sanitär- und Umkleideräume für Mitarbeitende sowie weitere Räumlichkeiten für Technik und Material.